Sollten Geschäftskritische Prozesse in die Cloud ausgelagert werden?

Doğan Uçar
Cloud

Die Cloud ist in der heutigen Geschäftswelt allgegenwärtig geworden. Sie ist eine flexible, skalierbare Möglichkeit, Anwendungen auszuführen und Daten zu speichern. Aber sollten Unternehmen ihre kritischsten Prozesse der Cloud anvertrauen?

Die Auslagerung geschäftskritischer Prozesse in die Cloud hat ihre Vor- und Nachteile. Positiv ist, dass die Cloud eine größere Flexibilität und Skalierbarkeit bietet als lokale Lösungen. Außerdem kann es kostengünstiger sein, die Cloud für diese Prozesse zu nutzen.

Die Kehrseite der Medaille ist, dass die Cloud Sicherheitsrisiken und Schwachstellen mit sich bringen kann. Und wenn bei einem Cloud-basierten Prozess etwas schief geht, kann es schwierig und kostspielig sein, es zu beheben.

Wie lautet also das Urteil? Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Sie hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens und den betreffenden Prozessen ab. Wenn Sie jedoch erwägen, geschäftskritische Prozesse in die Cloud auszulagern, sollten Sie die Risiken und Vorteile sorgfältig abwägen, bevor Sie eine Entscheidung treffen.

Personenbezogene und sensible Daten werden nach wie vor auf On-Premise Software verarbeitet

Trotz der weit verbreiteten Nutzung von Cloud Computing verarbeiten viele Unternehmen personenbezogene und sensible Daten immer noch mit On-Premise Hard- und Software. Hierfür gibt es mehrere Gründe.

Zum einen sind einige Unternehmen gesetzlich verpflichtet, bestimmte Daten lokal (also On-Premise) zu speichern. So müssen beispielsweise viele Organisationen des Gesundheitswesens aufgrund der HIPAA-Vorschriften Gesundheitsdaten von Patienten vor Ort speichern.

Zweitens ziehen es manche Unternehmen aus Sicherheitsgründen einfach vor, ihre Daten lokal zu speichern. Sie sind möglicherweise besorgt über mögliche Datenverletzungen oder unbefugten Zugriff, wenn sie in die Cloud wechseln.

Drittens sind manche Geschäftsprozesse vor Ort einfach einfacher zu verwalten. So entscheiden sich beispielsweise viele Unternehmen dafür, ihre E-Mail-Server On-Premise zu betreiben, um mehr Kontrolle über Sicherheit und Backup zu haben.

Natürlich hat die Verarbeitung personenbezogener und sensibler Daten lokal auch ihre Schattenseiten. On-Premise Software kann in der Wartung und Verwaltung teurer sein als cloudbasierte Lösungen. Und wenn bei On-Premise Lösungen etwas schief geht, kann es schwierig sein, sie zu beheben.

Der Wendepunkt für Cloud-Anbietern: Vertrauen

Wenn es um das Hosten von Diensten in der Cloud geht, machen sich die Kunden oft Sorgen um die Sicherheit und den Schutz ihrer Daten. Und das zu Recht – einem Dienst seine Daten anzuvertrauen, ist eine große Sache. Wenn etwas schief geht, ist es schließlich Ihr Unternehmen, das die Konsequenzen zu tragen hat.

Deshalb ist Vertrauen ein so wichtiges Thema, wenn es um Cloud-Anbieter geht. Die Kunden müssen darauf vertrauen können, dass ihre Daten sicher sind und dass ihr Anbieter für sie da ist, wenn etwas schief geht.

Zum Glück gibt es ein paar Dinge, die getan werden können, um das Vertrauen als Cloud-Anbieter zu stärken. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie die Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien einfach und verständlich zur Verfügung stellen. Stellen Sie überzeugende Sicherheitsvorkehrungen zum Datenschutz sowohl digital als auch analog auf? Erklären Sie, wie Sie mit Kundendaten umgehen und wofür Sie sie verwenden? Wie gewähren Sie Ihren Kunden den Zugang bzw. inwiefern stellen Sie sie in die Hoheit Ihrer Kunden?

Des Weiteren sind Kundenrezensionen und Erfahrungsberichte von (früheren) Kunden von Bedeutung. Sind andere Unternehmen mit dem Service, den sie erhalten, zufrieden? Gab es irgendwelche größeren Probleme? Bieten Sie eine direkte und einfache Möglichkeit für Ihre Kunden mit Ihnen in Kontakt zu treten? Verpflichten Sie sich zeitnah und angemessen zu reagieren?

Und schließlich: Sie sollten offen für Fragen Ihrer Kunden und ggf. Anpassungen gemäß ihrer Erwartungen und Bedürfnisse sein. Ein guter Anbieter beantwortet gerne alle Fragen zu seinem Service. Ist dies nicht der Fall, wird dies meist als Warnsignal wahrgenommen.

Diese Liste ist bei weitem nicht komplett, aber ein Anfang. Wenn Sie sich die Zeit nehmen, die o.g. Punkte zu realisieren, können Kunden Vertrauen aufbauen. Und das ist sein Gewicht in Gold wert.

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